Adresse
Ehemalige landwirtschaftliche Schule
Centralstrasse 21
Impulsfrage
WO IST DER BODEN, AUF DEM MEINE NAHRUNG WÄCHST?
WER ARBEITET AUF DEN FELDERN UND ZU WELCHEN BEDINGUNGEN?
WER KANN SICH WELCHES ESSEN LEISTEN?
Wirtschaft ist Care
Alles, wovon wir leben, entsteht in der Natur: Mangos und Pilze wachsen von selber, Wasser sprudelt aus Quellen. Was die Natur erzeugt, geht dann meist durch viele menschliche Hände, bevor es im Alltag der einzelnen Menschen, zum Beispiel auf dem Esstisch, ankommt: Landwirt*innen züchten und ernten Nutzpflanzen, sie halten Tiere und lassen sie schlachten. Dann werden die Lebensmittel transportiert, gehandelt und zu Mahlzeiten verarbeitet. Aber noch längst nicht alle Menschen haben einen sicheren Zugang zu gesundem und nachhaltig produziertem Essen.
Die industrielle Landwirtschaft in ihrer heutigen Form zerstört mittelfristig unser aller Lebensgrundlage. Plantagen verdrängen Urwälder, Monokultur vernichtet Artenvielfalt. Die Ursachen dafür liegen im profitzentrierten Wirtschaften.
Eine Care-zentrierte Landwirtschaft produziert unter fairen Arbeitsbedingungen Lebensmittel für alle Menschen. Viele Initiativen arbeiten schon daran, dass Boden, Tiere und Nahrung nicht als Waren benutzt werden, aus denen wenige Leute Profit ziehen, sondern als notwendiger Teil unseres Lebens, mit dem wir achtsam umgehen, damit die Erde auch in Zukunft fruchtbar bleibt. Wasserqualität und Artenvielfalt sind dazu notwendige Voraussetzungen. Land zu bewirtschaften ist Für- und Vorsorge. Wenn wir Menschen die Natur respektieren, dann respektieren wir auch uns selbst, denn wir sind Teil der Natur.
Sursee
Das stolze Gebäude der ehemaligen Landwirtschaftlichen Schule im Stil der Neorenaissance sollte der damaligen Bauernschaft des Kantons Luzern einen würdigen Ausdruck geben. Im Jahre 1901 konnte die Landwirtschaftliche Winterschule, welche seit 1885 im Rathaus untergebracht war, hier ihren Betrieb aufnehmen. Sechs Jahre danach kam die Bäuerinnenschule hinzu. Aufgrund des grossen Zulaufs wurde die Schule 1938 um ein eigenes Wohngebäude erweitert. Heute ist hier das Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung untergebracht. Es bietet Ausbildungsgänge in Hauswirtschaft, Milchwirtschaft, Gartenbau und Floristik an.