Adresse
Ehemaliges Kapuzinerkloster
Geuenseestrasse 2A
Impulsfrage
WAS MÜSSTE MIR PASSIEREN,
DAMIT ICH DAUERHAFT
MEIN ZUHAUSE VERLASSE?
Wirtschaft ist Care
Jede Person wird an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit zur Welt gebracht. Wo und wann sie von wem geboren wird, kann sie nicht entscheiden. Von einem gewissen Alter an sind die meisten Menschen fähig, sich auf der Erdoberfläche zu bewegen. Viele möchten reisen und so die Welt kennen lernen. Andere suchen Orte, an denen es ihnen besser geht als da, wo sie sind: Orte, wo sie genug Nahrung, Schutz und Sinn finden.
Schon immer sind Menschen migriert, als Nomad*innen, Geflüchtete, Neugierige oder Arbeitsuchende. Je ungleicher die Lebensbedingungen auf der Erde sind, desto mobiler werden die Menschen, aus Not oder aus Lust: Hippe Global Player jetten um die Welt, während Personen, die sich und ihre Angehörigen vor Krieg, Armut oder Naturkatastrophen zu retten versuchen, erfrieren, ertrinken oder in neues Elend geraten. Dabei beeinflusst das Eine das Andere: Der Wohlstand des Globalen Nordens basiert auf der Ausbeutung des Globalen Südens und führt dazu, dass die Menschen an ihren Heimatorten kein gutes Leben mehr erwirtschaften können. Auch die Klimakrise, die durch die Industrialisierung im Norden der Welt entstanden ist, bedroht vor allem die Lebensgrundlage von Menschen im Globalen Süden.
Zu reisen, aus- oder einzuwandern ist normal. Fair und offen organisiert, haben Begegnungen und hat Austausch mit Menschen aus anderen Weltgegenden schon immer das Zusammenleben bereichert. Care bedeutet, dass Ansässige, Neuankömmlinge, Ab- oder Durchreisende einander zuhören, lebensfreundliche Perspektiven für jede einzelne Person entdecken und sich gemeinsam darum kümmern, dass menschliches Dasein überall auf der Welt lebenswert bleibt.
Sursee
Die Kapuziner wirkten seit 1605/06 in Sursee und bereicherten das hiesige Leben mit ihrer eigenen volksverbundenen Spiritualität. Die Klostergebäude aus dem 18. Jahrhundert entsprechen in ihrer Schlichtheit und Zweckmässigkeit dem Armutsideal der bettelnden Brüder.
Nach dem Wegzug der Kapuziner erwarb die Kirchgemeinde 1998 das Kloster und errichtete daraus ein Haus für Begegnung, Bildung und Besinnung. Die Räume werden heute vielseitig genutzt, unter anderem von der Musikschule und dem „freiraum“ der Stadt Sursee.
All die sozialen und kulturellen Aktivitäten wie die Missione Cattolica Italiana, die Lebensmittelverteilung für Bedürftige, Deutsch-Kurse für Migrant*innen und vieles andere mehr machen das Kloster heute zu einem offenen und lebendigen Haus der Begegnung.